Montag, 10. November 2008

Mehr Macht für die Schwellenländer - More Power for the Emerging Nations

Am Wochenende fand in São Paulo ein Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) unter Führung des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva statt, in dessen Rahmen über die künftige Rolle der aufstrebenden Staaten im Weltfinanzsystem debattiert wurde. Das Treffen diente auch zur Vorbereitung des nächste Woche in Washington anstehenden Weltfinanzgipfels.

Dabei ging es vor allem um eine, zum jetzigen Zeitpunkt mit der globalen Finanzkrise im Rücken, mögliche Neuordnung der Architektur der Finanzwelt und der Beteiligung der Schwellenländer an den anstehenden Veränderungen zu entwerfen. Zu Hoffen ist dabei, dass es den den aufstrebenden Wirtschaftsmächte um die berechtigte Forderung nach Anteilnahme bei der Ausarbeitung (die dann aber aber auch für weitere Staaten gelten müsste) und nicht allein um eine Umverteilung der Mittel geht. So berechtigt diese Forderung an und für sich auch bis zu einem gewissen Grade wäre, ließe sie doch auf eine gewissen Kurzsichtigkeit der Beteiligten schließen, die anstelle eines möglichen gemeinsamen Neugestaltens zum Wohle aller auf diesem Planeten, lieber der Weg einer sich selbst beinhaltenden Erweiterung des Kreises der wohlhabenden Staaten einschlagen würden.

Die Positionen sind wohl allem Anschein nach recht ruppig ausgetauscht worden. Während die Schwellenländer recht deutlich machten, dass sie mehr als eine Zuschauerrolle erwarten würden, sträubten sich vor allem die Vertreter Europas vor Veränderungen. Von Seiten der EU wurde die Position vertreten, in den Worten des deutschen Finanzstaatssekretärs Jörg Asmussen, dass  wer "Mitbestimmung will, auch einen größeren
Beitrag leisten" müsse.

Scheinbar ging es des Teilnehmern des Treffens eher um Erhalt eines Status quo (Europäer) oder eine Veränderung der eigenen Position (Schwellenländer). Die Chance, die aktuellen Turbulenzen und das gemeinsame "Leiden" unter der Situation zu nutzen und eine globale Änderung der Finanzsystems zu erreichen, wird bei den offensichtlich vorhandenen Spannungen eher unwahrscheinlich. Dabei wäre es gerade jetzt möglich, durch sowieso notwendige Reformen, einen großen Schritt in Richtung einer öko-sozialen Marktwirtschaft für die gesamte Erde zu machen.

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A meeting of the finance ministers and the heads of the national central banks of the 20 most important Industrial and emerging countries (G-20) took place over the weekend. Under the leadership of Brazilian President Lula da Silva the participants discussed the future role of emerging countries in the world financial system. The
meeting also served to prepare the forthcoming World Financial Summit next week in Washington.

The main goal was to design a possible (for the moment with the global financial crisis in the back) restructuring of the global financial architecture and the involvement of the emerging countries in the upcoming changes. Hopefully the emerging economic players just raise their voices for the legitimate call for sympathy (which then also should apply for other countries) in the upcoming redesign of the financial system and not just for a redistribution of resources. This demand is on the one hand comprehensible but also on the other hand to a certain extent it shows a certain shortsightedness of the participants. Instead of a possible common reorganization for the benefit of everyone on this planet, they seem to prefer the expansion of the circle of wealthy countries with themselves as a part of it.

The positions were quite gruff exchanged. While the emerging
countries made quite clear that they are expecting more than a spectator role, the representatives of Europe were especially reluctant before the changes. The EU consolidated the position that whoever wants a more important role must also make a larger
contribution.

Apparently it was that the participants of the meeting rather to maintain a status quo (Europeans) or a Change of their own position (emerging markets). The chance that the current world's financial turmoil and the common "suffering" under the impact could lead to a revision of the global financial system, seems to be unlikely regarding the existing tensions. It's a pity though it would be possible now, through anyway necessary reforms, to make a major step towards an eco-social market economy.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

WWF - Living Planet Report 2008

Ein weiteres Argument gegen ein "weiter so" ..

Globaler Raubbau immer dramatischer

„WWF Living Planet Report 2008“: Bis zum Jahr 2035 zwei Planeten Erde nötig

© WWF

Der Raubbau an der Erde nimmt immer dramatischere Formen an und ist so groß wie nie zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste „Living Planet Report 2008“ des WWF, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Wenn der Verbrauch an natürlichen Ressourcen weitergeht wie bisher, würden bis zum Jahr 2035 zwei Planeten benötigt, um den Bedarf an Nahrung, Energie und Fläche zu decken. Das ist im Vergleich zum letzten Report eine Beschleunigung um 15 Jahre. Der WWF Report wird alle zwei Jahre veröffentlicht und stellt eine Art „Herz- und Nieren-Check“ des Planeten dar. Er ist eine der international bedeutendsten Studien über den allgemeinen Zustand der Erde.

Den ganzen Artikel und auch den Report gibt es hier:

http://www.wwf.de/presse/details/news/living_planet_report_2008/

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The WWF today published today the Living Planet Report 2008.

The report reveals our planet in an environmental crisis and paints a very dark picture of our future when there is no dramatic and consequent change in our habits and in the way we consume the natural resources of the earth.

For the complete article and the English version of the report take a look on the Homepage of the WWF:

http://www.wwf.org.uk/news_feed.cfm?uNewsID=2294

Dienstag, 28. Oktober 2008

Worum geht es denn da überhaupt? - What is this all about?

Die Global Marshall Plan Initiative wurde 2003 von Vertretern aus bekannten Nichtregierungsorganisationen in Frankfurt am Main ins Leben gerufen. Seither hat sich die Initiative nicht nur internationalisiert, sondern hat auch viele namhafte Unterstützer aus den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und aus den unterschiedlichsten politischen Lagern erhalten.

Dabei ist das Hauptziel der Initiative über einen Planetary Contract oder Weltvertrag neue, aktiv gestaltete und globale Rahmenbedingungen zu schaffen, die auf den drei Säulen "Ökologie", "Sozial" und "Marktwirtschaft" beruhen. Aktiv gestaltet bedeutet dabei, dass sich im Gegensatz zu den heute gültigen Abläufen in der Globalisierung, welche eher durch eine normative Kraft des Faktischen von Seiten der von der Globalisierung profitierenden Unternehmen etabliert wurden, die Ordnung der ökosozialen Marktwirtschaft ein von Grund auf erarbeitetes und in sich abgestimmtes Prinzip ist. Die Aspekte "Ökologie", "Sozial" und "Marktwirtschaft" wurden dabei von den Initiatoren bewusst gewählt und zu einem Gesamtpaket weiter entwickelt. Dabei diente die Erkenntnis als Grundlage, dass sich ein "Weiter-So" verbietet. Eine sich weiter auseinander klaffende Schere zwischen den reicheren Ländern des Nordens und den ärmeren Regionen des Südens, eine rasant fortschreitende Zerstörung der Umwelt, ein sich abzeichnendes Ende der natürlichen Ressourcen und Rohstoffe auf der Erde durch immense Verschwendung und eine immer stärkere Militarisierung der Terrorabwehr mit gleichzeitiger Aufgabe vieler freiheitlicher Rechte der Bürger der westlichen Staaten: die alles sind Elemente eines aktuellen Zustandes, dessen Zukunft sich mit verhältnismäßig wenig Phantasie ausgemalt werden kann. Sowohl ein ökologischer als auch ein sozialer Kollaps der bestehenden Ordnung(en) ist möglich, ja sogar bis zu einem gewissen Grad wahrscheinlich, sofern nicht zeitnah Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Der Global Marshall Plan will nun Perspektiven aufzeigen, wie sich ein wie auch immer gearteter Kollaps vermeiden und die Globalisierung fairer gestalten lassen kann. Auch die drängenden globalen Probleme wie die Verteilungsfrage zwischen Nord und Süd, die Armut,  Umweltaspekte oder auch Sicherheitsfragen sind Thema innerhalb der Global Marshall Plan Initiative.

Mittel dazu sind zum Beispiel Austausche auf Expertenebene, Führungspersönlichkeiten in die Entwicklung der Initiative und deren Verbreitung zu involvieren, aber auch Information für die breite Öffentlich bereit zu stellen und somit ein Bewusstsein dafür schaffen, dass ein Wechsel der Prozesse der seit gut zwei Jahrzehnten stattfindenden globalen wirtschaftlichen und damit auch sozialen und ökologischen Integration notwendig, aber auch vor allem möglich ist. All dies für das Ziel einer gemeinsamen, nachhaltig gestalteten und gerechten Zukunft für das Leben auf diesem Planeten.

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The Global Marshall Plan Initiative was founded in 2003 by representatives from well-known non-governmental organizations in Frankfurt am Main, Germany. Since then, the initiative not only become more and more international, but also has won many prominent supporters from various areas of social life and from different political camps.

The main objective of the initiative is to actively design new global frameworks, based on the three pillars "Ecology", "Sociality" and "market economy" by the means of a Planetary Contract. Actively designed means that, unlike the current processes of globalisation which are more established by a normative force driven by the globalisation benefiting companies, the order of an eco-social market economy is well worked out and therefore stands as a concerted principle. The elements of "Ecology", "Sociality" and "market economy" were deliberately chosen by the initiators and assembled to an overall concept. It was crystal clear that any "Keep it up!" is strictly prohibited. A fast growing gap between the richer countries of the north and the poorer regions of the south, a rapidly progressive destruction of the environment, a looming end of the natural resources and raw materials on earth through the ongoing huge wastage and an increasing militarization of counterterrorism with a simultaneous loss of civil rights of the citizens of Western countries: these all are elements of a status quo, whose future with relatively little imagination can be outlined. Both, an ecological or a social collapse of the existing order(s) is possible, even to a certain extent most likely, unless needed measures are initiated as quick as possible.

The Global Marshall Plan wants to show perspectives how a whatsoever kind of collapse can be avoided and how a much more fairer globalisation can be formed. The pressing global problems such as the distribution issues between North and South, poverty, environmental issues or security issues are also subject within the Global Marshall Plan Initiative.

Means, for example, are a exchange at an expert level, to involve political and social leaders in the development of the initiative and the distribution of its ideas, but also to provide information for the general public and thus to create an awareness that a change of the processes of a more than two decades ongoing integration of the global economics and thus social and environmental circumstances is necessary, but also above all is possible. All this for the goal of a shared, sustained and equitable future for life on this planet.

Freitag, 24. Oktober 2008

Warum? - Why?

Mit diesen Seiten verfolge ich das Ziel, die Global Marshall Plan Initiative weiter bekannt zu machen, als sie es ohnehin schon ist und dabei meine eigene Position zu den nach aller Wahrscheinlichkeit wichtigen Themen der gemeinsamen Zukunft auf diesem Planeten erst zu erarbeiten und dann auch gemeinsam mit anderen weiter zu entwickeln.

In den  Mittelpunkt möchte ich dabei meine Hoffnung stellen, durch meine Texte vielleicht mehr Leute dazu anzuregen, über das gemeinsame Überleben auf unserer Welt nachzudenken. Weder wir Europäer noch sonst jemand ist alleine auf dieser Welt. Und wir haben alle die gemeinsame Aufgabe und Verantwortung, dass alle Menschen die gleichen Chancen in ihren Leben haben und das unser Planet auch für uns alle lebenswert bleibt (beziehungsweise für einen Teil leider schon bzw. noch werden muss).

Ich bemühe mich, dass wenn ich schreibe, dies sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch zu tun. Falls ich mal diese oder jene Sprache 'vernachlässige' bitte ich schon jetzt um Entschuldigung.

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My goal is to spread the ideas and suggestions of the Global Marshall Plan Initiative to a broader audition than it is already reaching. I'll try to formulate my point of view on the probably most important issues for a shared future on this planet and develop those ideas in the next step with other people.

In the centre of my attention I like to put my hope to encourage others by the help of my ideas to think about the common survival of mankind on our earth. Neither us Europeans nor anyone else lives for oneself. And we share the same challenge and responsibility that all humans have the same chances in their lives and that our planet is worthy to live on for us all (or for a significant part of mankind rather must become to be).

I'll try to write in both languages, German and English. In case I'll ever neglect any of them please I beg your pardon in advance.